Sehen wir den Tatsachen ins Auge:
Ich hatte jetzt schon einige
Dates. In einem Monat mehr als in den letzten 23 Jahren meines Lebens.
Und was hat es mir bis jetzt
gebracht?
Ich denke zum Ersten hat es mir
die Augen geöffnet:
So scheiße bin ich gar nicht.
Aber was heißt das für mich in
Zukunft.
Meine Lieben,
Ich hatte letzte Woche das vergnügen,
das beste Date ever zu haben.
Irgendwie war direkt etwas da,
eine connection, die ich nicht genau beschreiben kann.
Wir trafen uns wieder, bei mir,
das zweite Date.
Jetzt denkt nicht, das schweift
nun in eine anrüchige Sex-story um, so war das nicht:
Wir redeten (Hallo, 2. Date- Ich
bin nicht gerade aufdringlich und hätte, um ehrlich zu sein, auch überhaupt
keine Ahnung gehabt was ich hätte tun sollen....)
Doch natürlich wird sich
vorbereitet.
1 Stunde bevor er kam, hieß es
also: Aufräumen, Müll raus, Staubsaugen, mich in Schuss bringen: Duschen,
Schminken, anziehen (OMG was zieh ich an?) und, man weiß ja schließlich nie, Beine
rasieren.
Das alles in einer Stunde: Ich
bin schon ziemlich gut!
Er kam vorbei und wir redeten die
ganze Nacht lang, ich meine nicht nen Stündchen, Nein.... viele viele Stunden
bis morgens früh nach 2 Uhr.
Ich habe mich selten so wohl
gefühlt mit einer Person. Mal abgesehen davon, dass er einfach echt gut
aussieht, ist seine Gegenwart einfach so bereichernd.
Ich bin eigentlich ja ne echte
Laberbacke, aber Ihm kann ich stundenlang zuhören...
Man mag denken: Hey super, hört
sich doch klasse an!
Aber was nun?
Natürlich male ich mir allerhand
Szenarien aus:
- wird das was?
- will ich dass es was wird?
- was soll es überhaupt werden?
- will Ich überhaupt eine
Beziehung?
- bin ich nicht mit einer Freundschaft
mehr als zu frieden?
- will ich mich einschränken
lassen?
- muss ich Ihm meine verkorkste
Lebensgeschichte erzählen?
- will Ich ihn überhaupt in mein
Leben lassen?
- Will ich einfach nur ab und an
eine männliche Person um mich rum haben, nur so?
Ich steigere mich in eine Art
Panik: Was will ich eigentlich? Ich fühlte mich einfach wohl als er da war auch
ohne ihm körperlich nahe zu sein.
Will ich jetzt vielleicht gar
nicht den Richtigen finden?
Vielleicht mache Ich auch gerade
einfach nur einen Rückzieher weil ich angst habe.
Ich habe angst: Angst vor mir,
angst vor dem Wir.
Aber der Gedanke daran Ihn nicht
wiederzusehen tut mir trotzdem weh. Also was ist die Option?
Nun muss ich erst mal abwarten,
er hat sehr viel Stress und schrieb mir vor 2 Tagen: Er meldet sich sobald er
Zeit hat.
Ist das nun nur ein Manöver um
mich hinzuhalten, weg zu halten oder gar abzuhalten?
Wird er das wirklich tun?
Nicht nur dass Ich nun Angst
davor habe Ihn in mein Leben zu lassen, jetzt habe ich auch noch angst Ihn
nicht mehr zu sehen. Wie passt dass den bitte zusammen?
Meine Gedanken fahren Achterbahn.
Wenn er sich nicht meldet, liegt es dann an mir? Hat er mich vergessen? Bin ich
nicht gut genug? Was habe Ich falsch gemacht?
Jedes Gespräch wird
rekapituliert, was könnte Ich gesagt haben, um Ihn zu vergraulen?
Warum denke ich überhaupt so
viel?
Das Internet sagt:
Frauengehirne sind enger vernetzt, insbesondere der Balken
zwischen den Gehirnhälften ist dichter als bei Männern. Dadurch haben sie
andere Fähigkeiten, wodurch sie in der Kultur eine auf Verantwortung und Kommunikation
spezialisierte Rolle entwickelten. Durch die dichteren Nervennetze haben sie
mehr Assoziationen, so dass ihnen zu jedem Details mehr Punkte einfallen, die
man bedenken kann. Während ein dünner vernetztes Gehirn längst alle eine Ideen
abgehakt hat, fallen dem eng vernetzten Gehirn ständig neue
Gedankenverbindungen ein, die noch bedacht werden müssen und dann weitere
Assoziationspunkte hervorbringen. So arbeitet das stereotype Frauengehirn
praktisch pausenlos, während das stereotype Männergehirn relativ schnell zu
einem Ende kommt und aufhört um das Thema zu kreisen
Da haben wir also den Salat, ich
bin dazu verurteilt mehr zu denken, großartig. Verurteilt mich schlecht zu
machen und verurteilt Angst zu haben.
Also wird es weiter gehen mit der verflixten Denkerei, dem bescheuerten
sich sorgen machen, der Verzweiflung und der Angst vor dem Fühlen.
Eure Josephine
Eure Josephine
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