Montag, 24. Februar 2014

Should I stay or should I go

Das warten hatte nun endlich ein Ende, und irgendwie scheint es bei uns nur spontan zu gehen. 
Treffen? Klar! Heute noch? In 2 Stunden bin ich da. 

Es ist überhaupt kein Ding, ich freue mich, aber dann die Gewissheit: 3. Date: Was hat das nun für mich zu bedeuten?

Ich überlege und überlege. Was ist es denn eigentlich, was genau will er eigentlich, und worauf soll oder wird das heute hinauslaufen?

Auf einer Internet Seite für Männer steht geschrieben: 
Wie auch immer das dritte Date verläuft, es wird den Ton einer künftigen Beziehung festlegen und dient als ein starkes Symbol, um eure Gefühle für einander zu repräsentieren

Wenn es da nach geht ist das wohl voll in die Hose gegangen. 
Wieder endete der Abend ohne körperliche Nähe. Es wurde wieder fünf Stunden lang nur geredet und geredet. 
Komplimente gab es reichlich und sexuelle Spannung lag in der Luft, aber es passierte nichts. 
Was soll ich davon halten? Bin ich es selber Schuld, oder hab ich einfach nur mehr Klasse als Andere?

Er verabschiedete sich, wieder nur mit einer Umarmung und ging nach Hause. 
Natürlich wurde sofort eine Freundin über die Vorkommnisse informiert.
Vielleicht habe ich ja nicht genug Anspielungen gemacht. Vielleicht war ihm nicht klar, dass ich auch hätte weiter gehen wollen. 
So 'befahl' sie mir ihm eine Nachricht zu schicken und darin klarzumachen, dass mehr gegangen wäre.

Ich schrieb Ihm also, dass Ich ja schon gerne mal ausprobiert hätte wie es ist einen Mann mit Bart zu küssen, und verfiel prompt in Panik. 
Will Ich das, bin Ich das, Will er dass ich so bin?
Seine Antwort darauf war einfach aber effektiv: es gibt immer eine zweite Chance. 

Rein theoretisch hätte er sich zurück zu mir auf den Weg machen können und wenn er dann an der Türe gestanden hätte, hätte er nahezu alles von mir haben können. Aber er weiß das ich nicht so eine bin. Und so klingelte es nicht an der Tür und ich lag die ganze Nacht wach im Bett und überlegte was genau das Alles für mich zu bedeuten hat.

Der Fluchtmechanismus beginnt. Will ich das denn alles überhaupt?
Was will ich denn eigentlich genau von Ihm.... Am Besten ich lass das sein. Ich meine,  er hätte mich ja küssen können wenn er es gewollt hätte, hat er aber wohl nicht, also findet er mich wohl nicht so gut. Überhaupt bin ich bestimmt einfach nicht gut genug oder zu prüde oder einfach nicht das wonach er sucht. 
Den Hauptzweifel hab ich allerdings eher auf Grund der Tatsache, dass Ich nicht weis wie viele Mädels er Momentan noch Dated. 

Ich will nicht eine von Vielen sein!

Kann ich Ihn also einfach fragen, was bei Ihm Sache ist?
Ich fragte Ihn was er mit Tinder bezweckt, er sagte, was passiert, passiert eben, ich lass das auf mich zu kommen.... 
Passieren 3. Dates einfach so, ohne Hintergedanken, ohne Anziehung, ohne Interesse?
Ich will das nicht glauben. 
Am liebsten wäre es mir er steht einfach wieder vor meiner Tür und bleibt da. Setzt sich neben mich und ist einfach nur da. 

Eine Beziehung kann ich mir vielleicht auch irgendwann mal vorstellen, aber solange die Unsicherheit da ist, und ich nicht weis, ob er das mit seinen anderen Tinder Kontakten auch macht, will Ich ihn so ungerne an mich ran lassen. 

Also, werde ich mich nun dafür entscheiden Ihn einfach sausen zu lassen, nur um nicht verletzt zu werden, oder gehe ich einmal in meinem Leben ein Risiko ein und lasse es auf mich zu kommen?

Man sagt doch 'good things come to those who wait', und ich glaube ich habe lange genug gewartet, und es ist Zeit das was passiert. 

Eure Josephine. 

Sonntag, 23. Februar 2014

Ablenken

Und dann hatte das Warten ein Ende und Er hat sich gemeldet. 
Endlich.
Aber natürlich nicht von sich aus.
Ich musste Ihm schreiben, um was von Ihm zu hören, will Ich das auf Dauer?

Sind wir wirklich so verzweifelt, dass man sich verfügbar machen muss, um ans Ziel zu kommen?
Ich habe nun wirklich genug rumgeheult wegen dem Typen. 
Da denkt man sich, man ist nicht gut genug, aber eigentlich ist das vollkommener Blödsinn.
Niemand ist es Wert dass man auf Ihn wartet. 
Ich hätte ich viel früher schreiben sollen, einfach nur um Gewissheit haben zu können, ach whatever. scheiß drauf, entweder da wird was draus oder nicht. Ich hab da alleine eh keinen Einfluss drauf.
Und naja, heute schrieb er dann von sich aus... immerhin. 

Wenn man sich nicht so reinsteigert, dann kann das Leben eigentlich ja wunderschön sein. 
Es gibt genug Optionen, glücklich zu sein, aber die sieht man immer erst wenn aus tiefschwarzen Gefühlen langsam ein anthrazit wird und man sich aus seinem Loch aufrafft. 
Heute sage ich das so einfach. Heute geht’s mir gut. Aber es wird wieder kommen, der Moment in dem Alles schrecklich und grausam ist, man sich selbst nicht gut genug fühlt, man Angst hat die ganze Welt hat sich gegen einen verschworen und es gibt nichts was einen aus diesem Loch rausziehen kann!

Aber warum sind Männer wie sie sind, oder vielleicht eher, warum sind Männer nicht wie wir sie gerne hätten?

Monsieur meldet sich eine Woche nicht: Ich raste komplett aus, dabei hätte ein einfaches 'Hi' ja gereicht, und statt mir zu schreiben lebt er ganz ohne Stress sein Leben und Ich sitze da wie auf heißen Kohlen und mache mir nen Kopf über Sachen die einfach nur schwachsinnig sind. 
Ich brauche einfach mal mehr Selbstvertrauen, und ein dickeres Fell, um mir nicht alles so zu Herzen zu nehmen. 
Aber wie? Wenn ich es herausgefunden habe, sage Ich es euch, aber bis dahin, wird es weitergehen mit den Gefühlen die Achterbahn fahren 

Heute war es mir dann genug: heute hab ich einfach direkt gefragt: Wie sieht’s aus, treffen wir uns nochmal oder nicht?
Ich hab wirklich keine Lust auf warten und warten und auf einen beinahe Nervenzusammenbruch, NEIN, warum auch? er ist super gutaussehend aber davon gibt’s auch genug, vielleicht war es auch einfach weil wir ein 2. Date hatten, und er so unglaublich süße Dinge gesagt hat? 
Ich glaube sogar langsam er weiß ganz genau was er sagen muss um Mädels um den Finger zu wickeln, so ein Schlawiener!
Aber was ist wenn nicht, was ist wenn es alles nur für mich war, wenn er mich wirklich so toll fand wie er es gesagt hat...
....seht ihr und so beginnen wieder die Verstrickungen von allerlei Gedanken die sich immer weiter und weiter und tiefer und tiefer ineinander verwirren und es endet wieder mit dem Gedanken: Ich bin nicht gut genug. 

Um dem Ganzen Abhilfe zu schaffen entschloss ich einfach weiter meine Optionen zu checken. 
Ich weis nicht mal warum ich in der gesamten Woche nicht einmal auf Tinder war. 
Nicht um jemand anderes kennenzulernen, aber um meine Möglichkeiten abzuwägen. 
Ich muss mich ja vor niemanden rechtfertigen. 
Also öffne ich die kleine Flamme (Tinder Logo) und los geht der Spaß, und tadaa: ein Match nach dem Anderen. 
Also, geht doch, wenn er mich nicht will, Andere tun es.... 

Leben nach dem Motto: Bitch please, I'm fabulous!

Die Ablenkung erfolgte durch Tinder in Form von einem 5 Jahre älteren Typen. 
Wir schreiben lustig hin und her und er erzählt mir wie interessant ich sei, jajajaja KLAR!
Und dann der Hammer: Er hat eine Freundin. 

Männer: Warum tut ihr das?
Tinder ist eine Flirt-App, man soll sich kennenlernen, aber nicht unbedingt um Freunde zu finden....
Er antwortete mit einer Art Standard Antwort: Es läuft nicht mehr so gut. 
Tja, was soll’s. Er ist süß, etwas arrogant und wir sind auf der selben Wellenlänge. 

Natürlich tut mir die Freundin leid, aber hey, ist ja nicht mein Bier wenn er sich von mir um den Finger wickeln lässt. 
Also weiter geht’s, diesmal wieder mit meiner online Persönlichkeit, erst mal ist es ja wurscht, er hat ne Freundin, Hoffnungen muss ich mir da nicht machen, also tu ich was ich kann... 
...spielen! 


Freitag, 21. Februar 2014

Das Herz


Was passiert wenn man sich vornimmt alleine mit seinen Problemen, oder in meinem Fall mit Liebeskummer umzugehen, habe Ich gestern am eigenen Leib erfahren müssen. 
Wie geplant ging ich an die frische Luft, ging im Park spazieren, setzte mich in die Sonne und guckte den Enten beim schwimmen zu, als meine Playlist mir einen Strich durch die Rechnung machte. 

Coldplay-Best of

Das war’s. 
Wie ein Wasserfall rollten die Tränen meine Wangen herunter. Das Zweifeln ging weiter, die Sorgen wurden immer Größer. Ich steigerte mich immer weiter rein. 

Was ist es bloß, dass mich dazu bringt so zu Fühlen? 
Ich habe es über Jahre erfolgreich geschafft eine Mauer um mich zu errichten, damit keiner in mein verqueres Leben einblicken kann, oder gar Teil davon werden kann.
Freunde sind da eine Ausnahme. 
Wenn man von Selbstzweifeln geplagt ist, fällt es einem einfach schwer zu akzeptieren, dass jemand einen mögen könnte. 
Also lieber einfach Tür zu, ich bin alleine auch ganz glücklich. 
Aber irgendwann hat man dann ausversehen die Türe nicht ganz zu geschlagen und ein Spalt steht offen, und genau in diesem Moment kam er in mein Leben und zerstörte Alles was ich mir aufgebaut hatte. 
Ich kenn Ihn kaum, aber will trotzdem dass er bei mir ist. 
Was ein Blödsinn, was eine Kinderkacke!
Also liebes Herz, mal im Ernst: hast du denn nicht dazu gelernt? 
Das ist ein großes Chaos, und ich weis nun schon, dass solange ich keine Gewissheit darüber habe, dass es wirklich keine einzige Chance für ein Wir gibt, werde ich weiter jeden Abend darüber nachdenken, was alles sein könnte, und warum ich es vielleicht für ihn nicht sein könnte. 

Vielleicht muss ich einfach endlich mal drauf klar kommen, dass er gar nicht so verworren denkt wie ich. Aber das geht einfach nicht, ich kann mein Gehirn nicht ausschalten. 
Selbst eine Flasche Wein hat das gestern Abend nicht geschafft. 

Ich will doch einfach nur Gewissheit, wer will das nicht? 
Warum kann man Gefühle nicht planen?

Heute will ich nicht fühlen, liebes Herz, darum bitte bleib geschmeidig und freue dich über ein Nutella Brot...

Aber dann sieht man ein Foto, liest eine alte SMS und das Herz meldet sich. Es hämmert von innen gegen die Rippen und man versucht es zu ignorieren. Man wird wütend über sich selber, man will das einfach nicht. Man will einfach nicht fühlen!
Verstand, warum machst du denn nichts?
Warum ist das Herz denn nur so stark. 
In einem Kampf würde das Herz einfach mal gegen den Kopf und den Verstand gewinnen, dieses kleine Herz, es pocht und pocht und bringt einen dazu Dinge anders Wahrzunehmen. Es ist einfach viel zu stark. 
So stark dass ich es nicht ignorieren kann und es mich verrückt macht.

Ich werde also weiter meinem kleinen Herzen beim Pochen zuhören müssen, denn gemeldet hat er sich immer noch nicht. 

Eure Josephine.



Donnerstag, 20. Februar 2014

Alleine.


Es scheint mir fast so als gäbe es allgemein ein Problem in meinem Freundeskreis. 
Die Frage: " Was will ich eigentlich?" beschäftigt doch mehr Menschen als ich angenommen habe.
Sei es in Bezug auf Liebe, Leben, Karriere, oder einfach nur banales, wie Banane oder Apfel?
Wir können uns einfach nicht mehr dazu aufraffen uns Festzulegen. 
Unsere Gedanken können wir nicht ordnen, unser Leben nicht kontrollieren, also verlieren wir die Kontrolle über uns selber und legen uns einfach nicht mehr fest. 
Was passiert, passiert hat. 

Ich startete dieses Experiment mit der Einsicht: Ich möchte selbst entscheiden, doch es läuft auch wieder nur auf Abhängigkeit und Verzweiflung hinaus. 
Da fühlt man sich einmal stark, und denkt man kann alles erreichen und dann kommt Mr.X daher und zerstört einem alles. 
Warum nur?
Es sind natürlich die Männer schuld. Wer auch sonst?
Aber wenn wir ehrlich sind, ist das gar nicht so einfach wie wir es gerne hätten. 
Wir stehen uns selber im Weg, können alleine fast gar nicht mehr existieren, weil unsere Gedanken so verworren sind, dass wir sie Jemandem mitteilen müssen, um sie selber zu verstehen. 
Wir sind dann auch noch für zusätzliche Gedanken verantwortlich die sich unser Gegenüber macht, über uns, wegen uns. 
Fair ist das nicht, aber das ist das kleinste Übel.
Wir haben einfach kein Ventil mehr. Wir schaffen es einfach nicht mehr unsere Gefühle in kleine Schachteln zu packen und sie verschwinden zu lassen. 
Die Angst vor dem wir, wird zur Abhängigkeit zu anderen. 
Wir fixieren uns nicht mehr auf nur eine Person, wir brauchen stetig Bestätigung, Aufmunterung und Nähe. 
Ich kenne niemanden mehr der komplett alleine mit seinen Problemen umgeht, oder umgehen will. 
Warum auch?

Früher schrieb man Tagebuch, für sich alleine, und guckt mich an: Ich schreibe einen öffentlichen Blog, für Alle sichtbar. Jeder kennt meine inneren Gedanken, jeder weis, dass ich verrückt bin mit dem ständigen Grübeln, ob ich gut genug bin. 
Heute ist es nicht anders: Ich wach auf und habe Angst, Angst dass er mich vergessen hat. Angst dass ich einfach zu viel Ich war, und er mit mir nicht klarkommen will.

Ich rede mir die unmöglichsten Gründe ein, warum er nicht schreibt, obwohl es bestimmt einen total banalen Grund gibt: er hat vielleicht Stress, oder einfach keine Zeit, oder, im schlimmsten Fall, findet er mich halt einfach nicht gut.
Aber selbst das ist ja (eigentlich) kein Beinbruch. 
Eigentlich.... wäre da nicht das Bedürfnis ihn einfach nur in meiner Nähe zu haben.... Ich habe schon fast vergessen wie dieses Gefühl ist, jemanden wirklich zu mögen, jemanden einfach gerne um sich zu haben. 
Das letzte Mal das ich so gefühlt habe, wurde Ich bitter enttäuscht, ersetzt und vergessen. 
Ich kann damit nicht nochmal fertig werden. Ich war danach und davor nie wieder so verletzt. 
Ich möchte das nicht nochmal mit machen müssen, also was sind die alternativen?

Ich muss entweder einfach jetzt damit abschließen und es einfach abhaken, als einen wunderschönen Abend den ich nicht vergessen möchte, oder ich warte.

Warten bedeutet ablenken. Ich labere meine Freunde stundenlang mit meinen Problemen zu, mit meinen Sorgen und das kann ich auf Dauer einfach von keinem Verlangen. 
Der Plan für heute: Alleine sein. Alleine mit meinen Gedanken fertig werden. Die Sonne scheint, ich werde raus gehen, lesen, denken, Musik hören, womöglich ein bisschen weinen, für mich alleine.

....und warten.

Eure Josephine