Es scheint mir fast so als gäbe
es allgemein ein Problem in meinem Freundeskreis.
Die Frage: " Was will ich
eigentlich?" beschäftigt doch mehr Menschen als ich angenommen habe.
Sei es in Bezug auf Liebe, Leben,
Karriere, oder einfach nur banales, wie Banane oder Apfel?
Wir können uns einfach nicht mehr
dazu aufraffen uns Festzulegen.
Unsere Gedanken können wir nicht
ordnen, unser Leben nicht kontrollieren, also verlieren wir die Kontrolle über
uns selber und legen uns einfach nicht mehr fest.
Was passiert, passiert hat.
Ich startete dieses Experiment
mit der Einsicht: Ich möchte selbst entscheiden, doch es läuft auch wieder nur
auf Abhängigkeit und Verzweiflung hinaus.
Da fühlt man sich einmal stark,
und denkt man kann alles erreichen und dann kommt Mr.X daher und zerstört einem
alles.
Warum nur?
Es sind natürlich die Männer
schuld. Wer auch sonst?
Aber wenn wir ehrlich sind, ist
das gar nicht so einfach wie wir es gerne hätten.
Wir stehen uns selber im Weg, können
alleine fast gar nicht mehr existieren, weil unsere Gedanken so verworren sind,
dass wir sie Jemandem mitteilen müssen, um sie selber zu verstehen.
Wir sind dann auch noch für
zusätzliche Gedanken verantwortlich die sich unser Gegenüber macht, über uns,
wegen uns.
Fair ist das nicht, aber das ist
das kleinste Übel.
Wir haben einfach kein Ventil
mehr. Wir schaffen es einfach nicht mehr unsere Gefühle in kleine Schachteln zu
packen und sie verschwinden zu lassen.
Die Angst vor dem wir, wird zur
Abhängigkeit zu anderen.
Wir fixieren uns nicht mehr auf
nur eine Person, wir brauchen stetig Bestätigung, Aufmunterung und Nähe.
Ich kenne niemanden mehr der
komplett alleine mit seinen Problemen umgeht, oder umgehen will.
Warum auch?
Früher schrieb man Tagebuch, für
sich alleine, und guckt mich an: Ich schreibe einen öffentlichen Blog, für Alle
sichtbar. Jeder kennt meine inneren Gedanken, jeder weis, dass ich verrückt bin
mit dem ständigen Grübeln, ob ich gut genug bin.
Heute ist es nicht anders: Ich wach
auf und habe Angst, Angst dass er mich vergessen hat. Angst dass ich einfach zu
viel Ich war, und er mit mir nicht klarkommen will.
Ich rede mir die unmöglichsten
Gründe ein, warum er nicht schreibt, obwohl es bestimmt einen total banalen Grund gibt: er hat vielleicht Stress, oder einfach keine Zeit, oder, im schlimmsten
Fall, findet er mich halt einfach nicht gut.
Aber selbst das ist ja
(eigentlich) kein Beinbruch.
Eigentlich.... wäre da nicht das
Bedürfnis ihn einfach nur in meiner Nähe zu haben.... Ich habe schon fast
vergessen wie dieses Gefühl ist, jemanden wirklich zu mögen, jemanden einfach
gerne um sich zu haben.
Das letzte Mal das ich so gefühlt
habe, wurde Ich bitter enttäuscht, ersetzt und vergessen.
Ich kann damit nicht nochmal
fertig werden. Ich war danach und davor nie wieder so verletzt.
Ich möchte das nicht nochmal mit
machen müssen, also was sind die alternativen?
Ich muss entweder einfach jetzt
damit abschließen und es einfach abhaken, als einen wunderschönen Abend den ich
nicht vergessen möchte, oder ich warte.
Warten bedeutet ablenken. Ich
labere meine Freunde stundenlang mit meinen Problemen zu, mit meinen Sorgen und
das kann ich auf Dauer einfach von keinem Verlangen.
Der Plan für heute: Alleine sein.
Alleine mit meinen Gedanken fertig werden. Die Sonne scheint, ich werde raus
gehen, lesen, denken, Musik hören, womöglich ein bisschen weinen, für mich
alleine.
....und warten.
Eure Josephine
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