Dann auf einmal war es passiert,
die Person die ich begehrenswert fand, wollte mich auch.
Und dann lernt man die Person
kennen, und man weis auf einmal gar nicht mehr so recht was man eigentlich
will.
Das übliche Problem also: was
will ich, was kann ich zulassen?
Nach nun ca. 9 Dates bin ich mir
nur über Eins im Klaren: Glücklich wird er mich nicht machen. Aber was tu ich
dann eigentlich gerade?
Ich lasse Ihn nur so weit an mich
ran, wie ich es möchte. Eröffne ihm nicht die Tiefen meiner dunklen
Vergangenheit und der komplizierten Gegenwart. Ich lasse ihn in dem Glauben er
kennt mich, doch das tut er nicht. Er kennt die Person die Ich vorgebe zu
sein.
Das was wir haben ist kein wir,
kein uns, kein zusammen. Es ist er und ich, sein Leben und mein Leben. 2 Leben
die sich einige Male in der Woche kreuzen und gemeinsam, parallel, den gleichen
Verlauf haben.
Es geht nicht ums verliebt sein,
und schon gar nicht um Liebe, es geht um körperliche Nähe, um Sex, darum die
Kontrolle darüber zu haben was ich will und was ich zulassen
möchte.
Er ist ein Egoist, jemand der
sich selbst der nächste ist. Einer, der glaubt, er sei der absolute Bringer,
alle Mädchen verlieben sich in Ihn und er bricht die Herzen.
Was er mag: Sich, seinen Körper,
seine Interessen, sein Leben
Was er nicht mag: Leute die alles
Besserwissen, Kontrollverlust
Trotz einer klaren Ansage, denkt
er, oder vielleicht hofft er das sogar, dass Ich mich verliebe und er mir das
Herz brechen kann, denn dann hat er wieder die Kontrolle. Aber soweit lasse ich
es nicht kommen, hoffe Ich.
Er wirkt gekränkt wenn ich ihm
sage, dass er und Ich kein wir sind. Er ist eine Bettgeschichte, aber er will
nicht dass ich so von ihm denke. Er will es sein, der die Fäden in der Hand
hat, aber dieses eine Mal bin ich Diejenige die sagt was passiert und was nicht
passiert, und ich werde mich einfach nicht von Komplimenten um den Finger
wickeln lassen.
Das gute ist, dass er mit seinen
zahlreichen Frauengeschichten eher eine abschreckende Wirkung auf mich hat,
warum sollte ich mit Jemanden ein gemeinsames Leben führen wollen, der mir
erzählt wann wo und wie oft er mit wie vielen Mädels im Bett war?
Damit macht er sich nur
uninteressant und unattraktiv, es entzieht ihm das 'Freund-Potential'.
Da Ich weis, dass aus uns nie was
werden kann, kann ich in aller Ruhe tun wozu ich Lust habe.
Ich weiß, dass es eine sehr
gefährliche Situation für meine Psyche ist: Ich weis ich bin nicht gut genug
für... ja für was eigentlich? Ich glaube ich bin nicht gut genug für die Liebe,
das verdiene ich im Moment nicht, dafür bin ich nicht in der Verfassung. Es tut
mir zu doll weh zu wissen, dass ich mich in der Liebe öffnen muss, mich und
meine Vergangenheit und die Gegenwart akzeptieren muss.
Wenn Ich es nicht akzeptieren
kann, wer soll es das dann?
Also bleibe ich erst mal lieber
Single, mit den Vorzügen einer Beziehung.
Solange ich mit mir selber nicht
im Reinen bin brauche Ich also auch nicht darüber Nachzudenken, dass er oder
irgendwer Teil meines echten Lebens sein könnte, denn soweit wird es nicht
kommen.
Es gibt kein wir, aber irgendwann
kommt irgendwer, der wirklich wissen will wer Ich bin und bei dem ich mich dann
auch so wohlfühle es zu erzählen, und mir keine Gedanken machen muss, dass er
mich mitleidig oder entsetzt anguckt wenn ich ihm erzähle wo ich herkomme, und
wieso ich die Person geworden bin, die Ich heute bin.
Erst wenn man sich akzeptiert, und bereit ist glücklich zu sein wird
jemand kommen der mit einem glücklich sein will. Nur dann aus zwei Ichs ein
wir.
Eure Josephine