Mittwoch, 14. Mai 2014

nicht immer ist es echtes Glück


Es ist sehr lange her.
Ich brauchte ein bisschen Zeit zu klären, was das alles eigentlich gebracht hat. 
So entschied ich mich nun weiter zu schreiben, über das Glück und die maßlose Enttäuschung die dieses Experiment bis jetzt mit sich geführt hat. 

Man nimmt an, dass man irgendwann einen Menschen findet, der einen mit seiner puren Existenz glücklich macht. Man zweifelt so lange daran, diese Person je zu finden, dass man manchmal das Gefühl hat, man könnte sie gefunden haben, dem aber gar nicht so ist. 

Ich dachte das hätte ich gefunden. Denn er machte mich glücklich. So glücklich, dass ich mich immer wieder selbst auf den Boden der Tatsachen zurückholen musste. 
Er war es nicht. Er ist es nicht. Er wird es niemals sein. 
Ihm sagen, dass das mehr für mich ist, war eigentlich undenkbar, denn dann wäre es niemals so wie zuvor.
Doch was macht man, wenn einen ein Mensch glücklich macht, man aber nicht versteht, was genau das Alles eigentlich zu bedeuten hat, denn festlegen, ansprechen, dass das alles mehr ist, als nur eine einfache Freundschaft, würden alles nur zerstören.

Aber Sätze wie:

'Man muss dich halt mögen'
'Du machst die zu viele Gedanken, Hübsche!'
'...aber auf dich kann ich nicht mehr Verzichten'

machten mich so verrückt, und so unsicher, dass ich einfach nicht anders konnte als ihm zu sagen, dass das alles mehr ist.
Er machte mich so glücklich, und dann machte mich das glücklich sein so tief traurig.
Die Unklarheit fraß mich regelrecht auf.

Doch obwohl er mir sagte, dass ich ihn emotional genauso berühre wie er mich, entschied er sich mich bitter zu enttäuschen-- aus. Vorbei. Lebewohl.

Das schlimmste an Enttäuschung ist, dass man an sich selbst zweifelt: Wie konnte ich diesen Menschen denn nur so falsch einschätzen.
Ich bin nicht traurig darüber, dass er nicht das Gleiche will wie ich, sondern darüber, wie er es mir mitteilte.
Diese unreife und total absurde Handlung seinerseits hat mich allerdings schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Ich war die ganze Zeit high.
Auf einem Glückstrip hervorgerufen von einer emotionalen Nähe, die ich selten zu einem Menschen aufgebaut habe.
Aber das ist OK.
Das, was mich am meisten wundert, ist, dass es niemals verliebt sein war. Ich war einfach nur wie in einer Blase und nahm nur noch die netten Dinge war. Alles andere blendete ich vollkommen aus.

'Wer so nett ist, der muss doch das potential haben, mehr zu sein. Er weiß alles, kennt meine Probleme und meine Ängste, es ist die einfachste Möglichkeit. Ihm muss ich nicht mehr erkären warum ich bin wie ich bin' 
Aber diese Einstellung ist einfach nur falsch gewesen. 

Wir verdiehnen alle den einen Menschen der uns mit seiner puren Existenz glücklich macht. 

Er war es nicht, denn nicht er machte mich glücklich, sondern nur die Dinge die er sagte. 

1 Kommentar:

  1. "Wir verdiehnen alle den einen Menschen der uns mit seiner puren Existenz glücklich macht. "

    Wir sind selbst für unser Glück verantwortlich...oft ist es doch so, dass man mit einer Person glücklich sein könnte aber es sich selbst kaputt macht mit Zweifeln an der Sache. Ob aus Angst heraus, dem Anderen nicht zu genügen oder aufgrund des Gedankens, dass man es doch besser haben könnte, weil man ja selbst so toll ist, bis man irgendwann aufwacht und merkt, dass man vielleicht doch nicht so toll ist. Die Angst sich festzulegen oder zu binden ist bei uns weit verbreitet. Jeder will immer das Maximum herausholen und wir merken gar nicht, wie wir uns dadurch so viel Schönes selbst zerstören.

    Unglücklich sein ist irgendwo eine Krankheit unserer Generation. Die meisten von uns haben so viel und sind trotzdem unglücklich weil sie sich selbst Probleme machen und immer mehr wollen. Da schließe ich mich nicht aus. Ich wünschte es wäre einfacher mit dem zufrieden zu sein, was man hat oder alles so zu ändern, wie man es denn gern hätte. Doch ich denke wenn es dann so wäre, wie man es wollte, würde man wieder tausend Gründe finden warum es nicht so toll ist.

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.